Freitag, 31. Mai 2013

Fujisan

Mit meiner Schule haben wir einen Trip zum Fujisan gemacht. Meine Schule hat in der Nähe des Fujisans eine Jugendherberge, die sogar noch recht jung ist, ca. 5 Jahre. Dort sind wir dann mit den gesamten Klassen , der Sprachschule, hingefahren. Da ich den Fujisan total liebe, warum auch immer, habe ich mich besonders darauf gefreut. Als aber vor der Reise rum ging, das wir unsere Zimmermitbewohner nicht selber wählen können, hatten wir uns schon etwas Sorgen gemacht. Nicht viele können gut Englisch reden und unser Japanisch, also wir aus der 1. Klasse, ist halt noch nicht so gut.. Wie auch immer, einige sind zu diesem Trip auch nicht mitgefahren, aber aus anderen Gründen.

Wir hatten uns morgens um 9 Uhr getroffen. Es gab einen kleinen und einen großen Bus. Schon im Vorfeld haben einige davon geredet, sie wollen eine Trommel mitnehmen und im Bus singen und trommeln. Ich meinte darauf hin, dass sie dann gerne in den kleinen Bus gehen können, mit all den Personen die mitmachen wollen. (Ja, ich bin manchmal launisch und habe keine Lust auf dauer Getrommel..) So kam es dann auch. Die Trommel war im kleinen Bus und ich im Großen. Und wir konnten manchmal erkennen das im kleinen Bus kräftig getrommelt wurde, aus der Ferne lustig anzusehen. Im großen Bus hatten wir aber auch Spaß, erst musste man sich vorstellen und später haben einige noch Karaoke gesungen.
Im Lager angekommen haben wir dann erst mal gegrillt. Da ich nichts verstanden habe von der Ansage mit den Aufgaben, stand ich erst mal doof rum, was mir so gar nicht gefallen hat. (Wir wurden in drei Gruppen eingeteilt, gemischte Klassen) Eine Schülerin aus einer höheren Klasse meinte, es sei alles ok und ich soll mir keine Sorgen machen. Tatsächlich standen auch so viele ums Feuer herum, das es schwer war dort noch zu helfen.. Essen war aber lecker und wir hatten danach etwas Freizeit um unsere Zimmer zu beziehen. Das Nachmittag-Programm bestand aus Spielen und Abendbrot, dann kurz Freizeit und dann ging es ab zum Lagerfeuer wo auch wieder Spiele gespielt wurden. Dann wieder Freizeit wo wir die Zeit auch zum Duschen nutzen mussten, da um 22:30 Uhr Nachtruhe anstand. Es gab die Möglichkeit zu duschen mit einzelnen Duschkabinen, aber das Gebäude war draußen und ein wenig unheimlich am Abend. Und es gab ein größeres warmes Bad. Ich wollte unbedingt baden also habe ich mich dafür entschieden. Aber wir sind alles keine Japaner und das Bad war typisch japanisch. Heißt: Alle zusammen nackig in einem Raum wo Duscharmaturen in Sitzhöhe angebracht sind, passend dazu stehen die Hocker davor bereit um sich hinzusetzen, um sich vor dem Bad ergiebig zu waschen. Ich und zwei weitere Mädels haben extra gewartet um alleine drin zu sein. Aber es war trotzdem etwas komisch. Ich zeige mich nun mal nicht gerne nackt.. :/  Aber das Bad war echt angenehm. ^^
Und danach war natürlich keine Bettruhe. Einige Mädels sind zu den Jungs rüber gelaufen, einige haben sich in anderen Zimmer eingefunden um zu plauschen oder Karten zu spielen. Um ca. 00:30 Uhr sind die meisten dann aber wirklich ins Bett, wie auch ich. Aber um 5:30 Uhr war meine Nacht vorbei. Warum auch immer war ich plötzlich hellwach. Ich habe die Zeit genutzt um nach den Fujisan ausschau zu halten. Den konnte ich den Tag zuvor wegen zu vieler Wolken nicht sehen,wie immer..(Ich habe immer das Glück, an den Orten, wo man den Fujisan besonders gut sehen soll, eben diesen nicht sehen zu können..) Aber am morgen hatte er sich dann gezeigt im Morgennebel. Später auch in vollständiger Schönheit. Nach einem kurzem Morgenprogramm sind wir mit dem Bus aufgebrochen zum Fuji. Wir sind zur 5. Station - Kawaguchiko gefahren. Das ist eine totaler Touristenpunkt. Im Sommer starten viele von hier um auf den Gipfel zu steigen. Es gibt verschiedene Wege zum Gipfel und die verschiedenen Wege haben Stationen für Rast, Essen und Toilette. Und die, wo wir waren, ist die höchste Station die man mit den Bus erreichen kann. 2600 Meter, wenn ich es richtig im Kopf habe. Also muss man nur noch 1100 Meter in die Höhe für den Gipfel laufen. ;)
Da aber erst Mai ist, ist es nur  mit Genehmigung möglich den Berg zu besteigen. Aber das wollten wir mit der Klasse ja eh nicht, sondern von dort die Aussicht auf die Alpen und die Spitze des Fujisans genießen. Ich bin dann noch zum Shinto-Schrein gegangen und habe gebetet und zu Mittag haben wir dort auch gegessen.
Danach ging es dann wieder zurück zur Schule. Ich war so müde an dem Tag und wollte nur noch meine Ruhe haben.. Auch wenn es Spaß gemacht hat.

Übrigens plane ich den Fujisan im Sommer zu besteigen, aber nicht von dort wo ich mit meiner Klasse war sondern von einem anderen Punkt der weiter unten liegt, in ca. 1600 Meter. Erst will ich dort mit dem Bus hinfahren und dann soll das Abenteuer beginnen. Ich möchte diesen Weg nehmen, weil der andere ziemlich voll ist und ich nicht im Stau stehen möchte. (Ich habe gelesen, dass in Spitzenzeiten ca. 3000 Leute hinaufsteigen, pro Tag) Auch plane ich in der Nacht zu wandern um den Sonnenaufgang zu sehen. Ob ich es wirklich schaffe weiß ich nicht, aber versuchen möchte ich es. Meine Freundin ist nicht begeistert davon. Ich zwinge sie nicht mitzukommen und spreche die ganze Zeit davon, dass ICH hinauf möchte und nicht "wir beide zusammen". Aber sie denkt sie muss mit und hat so überhaupt keine Lust darauf. Und als ich ihr den Weg nannte den ich gehen möchte, kam noch weniger Verständnis rüber.. Ich meinte zu ihr sie kann gerne am Fuße des Fuji in einem Onsen auf mich warten. :)

Nagano, Onsen und die Affen

An einem Wochenende haben wir einen kleinen Trip gemacht nach Nagano. Einmal weil ich im Fernsehen die Schneeaffen gesehen habe und ich schon die ganze Zeit unbedingt mal "wilde" Affen sehen wollte. Und auch weil Okasan zu einem Friedhof dort gehen wollte. Also wir hin, Freundin, Mutter und Hund. Wir hatten tolles Wetter und auf den hinweg - der ca. 4 Stunden dauerte- konnten wir auch den Fuji sehen. ~mein Liebling! ^^

Als wir in Nagano waren, sind wir erst nach Matsumoto gefahren. (einer großen Stadt, wo es auch ein Schloss gibt, das ich diesmal aber nicht anschauen konnte) Dort haben wir dann einen Friedhof aufgesucht und am Grab eines Freundes der Mutter gebetet. Danach wollten wir eigentlich Soba essen gehen. Aber das Restaurant wo Freundin und Mutter unbedingt essen wollten, war geschlossen - Mittagspause. Also sind wir weiter gefahren zu unserem Hotel. (Soba hatten wir dann noch auf den Weg an einer Raststätte gegessen. Nagano ist unter anderem bekannt für's Skifahren. Dem entsprechend still und wenig Leute waren im Hotel. Sowieso war das Hotel sehr abgelegen. Aber das gute daran war, wir hatten somit die Onsen fast für uns alleine. :D   Also keine Versteckspiele mit meinen Tattoos ~puhh.
Ein Onsen war im Hotel, für das andere musste man durch den Garten laufen am Außenpool entlang (Im Pool haben sich so einige Kaulquappen nieder gelassen - selbst wenn ich gewollt hätte, wäre ich dort nicht schwimmen gegangen..)
Das Onsen war sehr idyllisches nah am Wald. Und die Quelle war direkt aus der Erde, also ohne weitere Zubereitung, wie zum Beispiel im Hotel. So toll!
Am Abend gab es dann ein 14 gängiges Menü mit japanischen Köstlichkeiten. Danach waren wir sooo voll, aber es war echt sooo lecker!
Am nächsten Tag ging es dann noch mal zum Onsen und nach dem leckeren Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht zu den Affen. Man musste einige hundert Meter Bergauf wandern zu den Affen und da Tiere verboten sind, sind Mutter und Hund unter geblieben.
Schon auf den Parkplatz hatte ich den ersten Affen entdeckt. Ich fand das so toll. (Ja ich erfreue mich an solchen Dingen ;) ) Rund um die Quelle auf den Berg waren dann natürlich noch viel mehr Affen. Auch viele jüngere, die gar  nicht so von den Eltern beschützt wurden, sind rum gewatschelt. In der Quelle saß leider kein Affe, es war einfach zu warm. Zumindest ist ein kleines beim spielen aus versehen rein geplumpst.  Viele Leute waren auch dort um die Affen zu bestaunen. Und ich habe mich gewundert, das alle sich an die Regeln halten und die Tiere nicht direkt ansprechen oder anfassen. Natürlich habe ich allgemein viele Fotos gemacht. Als ich dann genug hatte, war es auch schon Zeit wieder nach Yokohama zu fahren. Schließlich dauerte der Rückweg etwas und wir mussten ja am nächsten Tag zur Arbeit/ Schule.




Mittwoch, 15. Mai 2013

Ayu Konzert

Ein großer Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Seit ca. 12/13 Jahren bin ich Fan von der japanischen Sängerin Ayumi Hamasaki (kurz= Ayu). Durch Zufall habe ich damals auf einer Internetseite ein paar Midi-Dateien entdeckt und danach nach mp3 Versionen gesucht. Schon bald darauf standen dann auch, bei ebay gekaufte, CD's in meinem Regal. Ja so fing meine Liebe an zu der Musik und alldem drum und dran. :)
Sie ist leider in Deutschland nicht bekannt wie manch andere Band aus Japan und wird wohl auch aus diesem Grund nie ein Konzert dort geben. Als ich mein Hoch hatte als Fan, war ich sogar kurz davor mein hart erspartes Geld zu nehmen und für ein Konzert nach Japan zu fliegen - das war so ca. 2005/2006 (ganz genau weiß ich das nicht mehr). Aber am Ende hab ich es dann doch nicht gemacht aus verschiedenen Gründen.. Auf jeden Fall hatte ich den Traum aufzugeben je ein Konzert in Live von ihr zu sehen und habe mich mit den Videos vergnügt. Zwischenzeitlich hatte ich sogar Albträume, dass sie ein Konzert in Deutschland gibt und ich zu spät davon erfahre (ein Tag später), oder keine Karte mehr bekommen kann.^^ wie verrückt, oder?

Schon bevor ich nach Japan flog dieses Jahr hatte ich geschaut ob einige meiner Lieblings Bands/SängerInnen Konzerte geben. Eine Band war dabei, wo ich dann doch entschieden habe nicht hinzugehen. (Das ärgert mich im nachhinein ein wenig ^^) Als ich dann in Japan war habe ich erfahren das Ayu eine Tour macht und habe meiner Freundin davon erzählt. Und weil sie einfach unfassbar toll ist, hat sie Karten gekauft für das Konzert in Yokohama. Das war alles recht lange vor dem Konzert und wegen dem lernen für die Schule verging die Zeit recht schnell und ich vergaß schon fast wann das Konzert war. Aber als wir dann vor der Arena standen, war ich total aufgeregt. Die Karten waren schon recht teuer und die Preise für die Fanartikel waren auch nicht ohne. Aber am Ende sah ich aus wie einer der größten Fans dort (T-Shirt, Schweißband, große Tasche und natürlich Fächer mit integriertem Leuchtstab-die scheinen schon fast pflicht zu sein für ein Konzert in Japan, mehr dazu später). Das Konzert war toll, ich war sowieso gespannt wie die japanische Version eines Konzertes werden würde. Zwischendurch auf einer großen Leinwand wurden ein paar Texte von Ayu eingeblendet. Zu erst stand dort, was denn dein Traum wäre. Und als ich das gelesen hatte, musste ich- wie auch ein paar mal später- ein paar Tränen lassen, vor Freude natürlich. (Kann sich jemand an die Szene von The L-Word erinnern, als Beth ein Bild zu sehen bekommt und anfängt zu weinen- so ungefähr habe ich mich gefühlt).

Zum japanischem Konzert-Erlebnis:
Jeder hat einen Sitzplatz und man bleibt bei diesem Platz. Beim Kartenkauf konnten wir nicht wählen, die Plätze wurden einem zugewiesen. Als das Konzert anfing steht man zumindest auf (ich hatte ja schon fast angst das alle sitzen bleiben). Wie schon oben geschrieben, scheinen Leuchtstäbe pflicht zu sein (ich habe zumindest nur sehr wenige ohne gesehen). An diesem Abend war es ein mehr aus pinken Leuchtstäben (ich war froh das ich nicht dazu gekommen bin vorher welche zu kaufen, wie es mein Plan war. Ich hätte bestimmt pink nicht gewählt und wir wären damit ja total aufgefallen :D). Alle schwingen rhythmisch die Stäbe, ohne müde zu werden. Wenn man da mal einen Blick in die Masse an Stäbe wagte, war das schon fast hypnotisierend. ^^  Nur wenige haben getanzt zur Musik (ich war einige der wenigen) und mitsingen nur auf Aufforderung. Das war schon etwas seltsam, weil ich anderes aus Deutschland gewohnt bin. (Die Ersten, oder die Hartnäckigsten, bekommen die besten Plätze an der Bühne, keine Leuchtstäbe, tanzen und mitmachen, oder?) Es wurde sehr darauf geachtet keine Fotos zu machen. (In Deutschland wird man meist auf dem Ticket aufmerksam gemacht das Fotos nicht erlaubt sind und man wird - bei größeren Konzerten, nach Kameras durchforscht) Hier sind vor dem Konzert die ganze Zeit Mitarbeiter mit Schildern rum gelaufen wo darauf aufmerksam gemacht wurde keine Fotos zu machen. Und auch während des Konzertes sind die Mitarbeiter hin und her gelaufen und haben nur danach gesucht ob irgendwo ein Blitzlicht aufleuchtet. Sogar mit Mann im Ohr. Also habe ich keine Fotos gemacht. :/

Anders aber trotzdem toll. :D
Und sie ist einfach toll!!! (Sowohl meine Partnerin, als auch Ayu ;) )

Donnerstag, 2. Mai 2013

Rainbow Parade

Am 28.04. fand die Rainbow Parade in Tokyo statt. Ich habe mich so darauf gefreut und war gespannt wie es werden wird. Und es war toll.

Ich denke dieses Jahr gab einen Rekord an Besuchern und Mitläufern. Ca. 2.000 Leute sind bei der Parade mit gelaufen und 12.000 Menschen haben mitgemacht und sind auf dem Fest gewesen.
Die Parade war recht schnell vorbei, dass fand ich irgendwie schade. Am Yoyogi Koen ist der Umzug gestartet und dann ging es in Kreis herum durch Shibuya und Harajuku. Die Straßen dort sind 2 Spurig und die Parade lief auf der äußeren Spur entland, während die Autos auf der anderen Spur den normalen Verkehr zum fahren hatten. Deswegen waren die Helfer der Veranstalter ständig dabei die Leute in den Reihen zu weisen. Am besten 5 Personen neben einander, ganz geordnet. "Das ist so Japanisch" meinte meine Freundin. ^^
Nach ca. 50- 75 Minuten (Ich hatte die Zeit nicht ganz beachtet und wie alle Paraden fing auch diese etwas verspätet an) war dann auch schon Schluss. Und wir sind beim Fest angekommen. Zum Zieleinlauf standen Leuten an den Seiten haben den gerade einlaufenden mit "High five" und Zurufen begrüßt. (Ungefähre Übersetzung: "Willkommen zu Hause",  und "Schönen Feierabend" ~diese Übersetzung ist wirklich etwas weit hergeholt, aber momentan kann ich es leider nicht besser rüber bringen..~) Auf jeden Fall fand ich das total cool. ^^
Während der Parade gab es an der Seite des Bürgersteiges viele die der Meute zugewunken haben und auch einige die uns "Happy pride" gewünscht haben. Einige haben die Parade gar nicht beachtet und einige wussten nicht was das soll und haben neugierig versucht in Erfahrung zu bringen warum denn da eine Parade ist. Was mir auch sehr positiv auffiel, dass auch relativ viele Familien dort waren, auch Mann/Frau Päarchen mit Kindern.

Das Fest war auch ganz nett. Es gab ein Bühnenprogramm und Stände von verschiedenen Organisationen und auch Verkaufsstände. Natürlich auf was zu futtern und trinken.

Mit ein paar Freundinnen meiner Partnerin sind wir dann zu einem kleinen Pancake-Cafe gegangen. Welches auch Regenbogen-freundlich ist. Dort haben wir dann noch mal ein paar Stunden verbracht. Das Cafe war auch relativ in der Nähe vom Fest.

Als meine Partnerin und ich dann nach Hause gegangen sind, haben wir beschlossen Sushi essen zu gehen.
Also für mich war das dann noch mal die Krönung eines echt tollen Tages! Und ich freue mich auf weitere Regenbogen.Events! :D