Montag, 19. August 2013

Fujisan

Seit Frühling nerve ich meine Freundin, dass ich den Fujisan besteigen möchte. Sie konnte das nicht nach vollziehen, wollte mich aber auch nicht alleine losziehen lassen. Jedes mal wenn das Thema aufkam, fragt sie ob es denn wirklich sein müsse das wir klettern werden. Ich meinte nur zu ihr, sie kann auch gerne in einem Onsen auf mich warten. ^^ Am Ende sind wir aber natürlich gemeinsam geklettert.

Allgemeine Infos:
Die meisten Leute  die den Fujisan besteigen wollen, fahren mit den Bus zur 5. Station von einem der offiziellen Wege. Es gibt 4 verschiedene Wege den Fujisan zu besteigen. Der bekannteste und damit auch der vollste ist wohl der Yoshida Weg, oder auch Kawaguchiko genannt. Busse fahren regelmäßig zur 5. Station die in ca. 2600 m Höhe liegt. (Ich war dort mit meiner Schule im Mai). Der Subashiri Weg ist auf der selben Seite wie der Yoshida Weg zu finden. Am Ende verlaufen die Wege zusammen. (Was sie dann noch mal voller macht) Dann gibt es noch den Gotemba Weg. Busse fahren bis zu einer von ca. 1400 m hoch. Es ist der längste Weg und damit wohl auch nicht so besucht. Zuletzt kommt noch der Fujinomiya Weg, ca.2400 m. Viele wandern in der Nacht um den Sonnenaufgang zu sehen. Auf'n Berg wird es zu dieser Zeit besonders voll und auch die Wege sollen wohl manchmal überfüllt und Stau haben. 

Meine Freundin und ich sind den Fujinomiya Weg gegangen. Es war nicht so voll wie erwartet. Gestartet sind wir ca. um 11 Uhr. Der Aufstieg hat 6 1/2 Stunden gedauert. Es war echt anstregend. Wir haben zwischendurch viele Pausen gemacht. Auch wegen der Höhe, weil die Luft ja etwas dünner wird. Wir hatten auch Flaschen mit Sauerstoff dabei. Was ich jedem nur empfehlen kann, um Übelkeit und Kopfschmerzen vorzubeugen. Der Weg ist -natürlich- steinig. Von großen die man ein wenig beklettern muss, oder auch kleinen die einen rutschen lassen. Der Weg ist zudem sehr sandig, leichter Sand der einen bei jeden Schritt ins Gesicht weht. Wer empfindlich ist für sowas, sollte eine Atemmaske (oder Tuch) mitnehmen, um Nase und Mund zu schützen. Alle Wege haben insgesamt 10 Station, wobei die 10. der Gipfel vom Fuji ist.
Meiner Freundin ging es zwischenzeitlich, so um die 8. Station etwas schlechter. Aber nach einer Pause und Sauerstoff konnte sie weiterklettern. Bei der 9. Station haben wir uns dann auch mal einen Kakao gegönnt. Das tat echt gut, weil mein Hals inzwischen etwas weh tat von der kühlen Luft.
Irgendwann sind wir oben dann angekommen und wir konnten es selbst nicht glauben. :D Wir waren echt so glücklich darüber, aber freuten uns auch das wir bald in unsere Unterkunft gehen konnten, um uns auszuruhen. Oben auf den Berg, und auch bei den unteren Stationen, kann man sich ausruhen und etwas Essen. Natürlich gegen Bezahlung. Meine Freundin hatte uns in dieser Unterkunft zwei Plätze reserviert.Die Bedingungen waren allerdings ziemlich streng dort. Check In vor 18 Uhr, geschlafen wird um 19 Uhr. Die Tür wird abgeschlossen, so dass man leider nicht im Dunkel rausgehen kann um Sterne zu betrachten. Und das Licht geht um die selbe Zeit aus. Um 4 Uhr morgens wird es allerdings wieder angeknipst und alle werden geweckt, um nach den Frühstück mit gepackten Sachen, den Sonnenaufgang zu sehen.  Mir ging es am Morgen nicht ganz so gut, also konnte ich den Sonnenaufgang leider nicht wirklich genießen. Nach dem wir dann noch beim Schrein gewesen waren, der um 5 Uhr aufmacht, sind wir dann aufgebrochen um nach unten zu gehen.

Sonnenaufgang


Kleiner Einblick wie der weg aussieht. 
Der Rückweg war zwar schneller zu bewältigen, 4 Stunden, aber einfacher war er trotzdem nicht. Man ist noch mehr gerutscht und die Knie taten mir weh, weil die Belastung ganz anders war, wie auf den Weg nach Oben. Als wir unten ankamen waren wir wieder überglücklich. Ich hatte die letzten zwei Stationen nur noch rum gemault, dass ich endlich ankommen möchte. ^^'
Bevor wir aber wieder nach Yokohama fuhren, sind wir kurz nach Hakone gefahren um ein Bad im Onsen zu nehmen. Meine Freundin hatte mir einige Tage zuvor feierlich erzählt, dass sie ein Bad gefunden hatte, wo Tattoos erlaubt sind, so das ich mich nicht verstecken brauche. ~wuhuu! :3
Jetzt zwei Tage später, scheint alles so weit weg. Und die Erinnerung wie ein Traum. Nur der -wirklich heftige- Muskelkater sagt mir, es war real.

                                   
                                             Meer aus Wolken

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