Mittwoch, 1. Juli 2015

Japanese Language School

So, es folgt nun endlich auch mal ein Rückblick auf meine Zeit bei einer Sprachschule in Japan. Leute die außerhalb von Studium, VHS-Kurs und/oder unbedingt in Japan Japanisch lernen wollen, sind bestimmt schon über die ein oder andere Internetseite einiger "Japanese Language School gestolpert. 
Zunächst zu den Gründen warum ich mich damals dazu entschieden habe. Der Liebe wegen. *haha - das war kurz und knapp*  Ok, nochmal etwas ausführlicher.. Meine Partnerin und ich hatten uns nach einigen hin und her dazu entschieden nach Japan zu gehen. Sie hatte ein gutes Jobangebot bekommen, Wohnung und Hund waren ja auch noch hier. Also warum auch nicht. Wie einige vielleicht wissen, ist es nicht das leichteste ein Visum für Japan zu bekommen. Zumindest nicht wenn man plant länger hier zu bleiben. Eine Jobsuche fand ich zu diesem Moment eher Zeitverschwendung. Denn mein Zertifikat als Kauffrau im Einzelhandel hilft mir bei der Jobsuche in Japan ungefähr genau so viel, wie ein bestandener JLPT N5. ~Also gar nicht!~ Ich hatte erst die Idee mit einem Work and Holiday Visa zu kommen. Meine Partnerin hatte mir dann vorgeschlagen auf eine Sprachschule zu gehen. Ich bekomme ein Visum, lerne die Sprache und wohne mit ihr in Japan. Also perfekt nicht wahr?? Also habe ich mich schlau gemacht. Geld, Anforderungen usw. Anforderungen waren soweit alle ok. Aber Geld... Es ist teuer! Im Durchschnitt 3000 € pro halbes Jahr. Dazu kommen noch Geld für Essen, Wohnung, Spaß, usw. Das war ein Grund, weswegen ich bis zum Schluss überlegt habe, ob ich es wirklich machen soll. Aber ich habe dann einen Kredit aufgenommen (bei einer Privatperson versteht sich, oder? ;)  Welche Bank würde so viel Geld einer Person geben, die ins Ausland möchte) 

Nun zur Schule:
Meine Schule gilt als relativ Streng. Statt, wie viele andere Schulen, 4 Stunden pro Tag, hatte meine 5 Stunden. Hausaufgaben sind nicht selten. Fehlzeiten, Verspätungen Teilnahme an Unterricht wird alles genau festgehalten. Hatte man einen Test nicht bestanden so musste man diesen Nachschreiben. Hat man, die Abschlussprüfung vom Halbjahr nicht bestanden, hatte man eine weitere Chance, wenn man wieder verhaut musste man Geld bezahlen um Privatunterricht zu bekommen und konnte somit im nächsten Halbjahr eine Klasse aufsteigen. Und wenn man nicht Zahlt, droht Sitzenbleiben. (Ich schreib das alles aber auch gerad ein wenig dramatisch.. Also wenn man sich etwas anstrengt war alles zu schaffen) Ich hatte mich mal mit einer Studentin einer anderen Schule unterhalten. Sie meinte die Lehrer kümmern sich wenig wenn Hausaufgaben nicht gemacht wurden usw. In meiner Schule musste man bei vergessen, in die Mensa und sie dort nachholen. Die Stunde wurde als fehlend eingetragen. Das Tempo meiner Schule ist auch recht schnell. Die ersten beiden Klassen gingen bei mir noch. Die dritte war eine Katastrophe und die vierte ging dann wieder. Aber das liegt natürlich an einem selber. Ich bin leider nicht so helle, bzw. weiß ich nicht wie ich mich Konzentrieren kann. - ohne Scherz - Ich beneide Leute die sagen "Ich lerne jetzt", schwupps setzen sich an Schreibtisch und lernen hoch konzentriert. Ich setze mich hin und meine Gedanken schweifen ab..
Zurück zum Thema. Also recht schnell ist das Tempo. Das was ich in Deutschland beim VHS-Kurs gelernt habe, hatte ich -ohne Scherz- in ungefähr 10 Tagen an der Sprachschule durch. VHS-Kurse sind l a n g s a m... 
Nun eher zu den guten Dingen. 
An meiner Schule gab es ein Tutor-Programm.Heißt, man hat bei Bedarf einen Ehrenamtler zugewiesen bekommen. Und mit diesem hat man dann einmal die Woche zusätzlich Konversation gelernt. Nicht nur Sprechen aber auch Fragen/Austausch von Kultur. Fand ich toll und habe ich gemacht. (Würde ich auch jetzt gerne noch haben wollen..) Schulaktivitäten: Speech-Contest, Charity-Run, Sporttag, Basar, kleiner Trip und vieles mehr. Das hat mir mit am besten gefallen. Ich war auch fast bei jeder Aktion dabei, die meine Schule gemacht hat. Meine Lehrer waren auch alle immer hilfsbereit und sehr nett. Natürlich hat man seine Lieblingslehrer aber allgemein waren sie schon alle toll. Und noch ein positiver Punkt, die Chance Freunde zu finden. Wobei auch einige Wege zu schnell auseinander gingen.. Studium, in die Heimat zurück gegangen... 

Ob es sich gelohnt hat? Ja, für mich schon. Ich bin in Japan, komme inzwischen im Alltag mit meinem Japanisch zurecht. -Nicht falsch verstehen, ich bin weeeeeeiiiit weg von flüssig Sprechen und perfekt verstehen. Aber für den Alltag reicht es aus. Was mir aber noch zu wenig ist. Und das ich nicht besser sprechen, lesen kann liegt nicht an meiner Schule, sondern an mir. Es gibt viele andere die mit mir angefangen haben und weiter sind... -
Wer von 0 auf JLPT N2 Level in 1 1/2 - 2 Jahre kommen möchte und genug Geld auf'n Konto hat, "Welcome to a Japanese Language School"! Ich kann es empfehlen. Aber es ist bestimmt nicht für Jedermann. Ich habe auch oft genug gejammert über die Schule mit anderen Schülern. Aber das lag vielleicht an unserem Alter, Erfahrungen und vielleicht sogar Herkunft(??)
Ziemlich langer Text, Sorry. Es gibt bestimmt einige Punkte die mir erst später einfallen.. Also wird es evtl. irgendwann ein kleinen Teil 2 geben.
Bye :)


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