Mittwoch, 19. November 2014

Fahrrad fahren in Japan


Heute möchte ich meine Erfahrungen teilen, die ich mache wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Also erstmal muss ich sagen das ich kein allzu großer Fan vom Fahrradfahren in der Stadt bin. Bin nämlich ein recht ängstlicher Mensch. (Selbst wenn ich Vorfahrt habe, bleibe ich stehen und würde die Autos gerne vorfahren lassen, ich fahre recht langsam und so'ne Sachen eben...) An für sich, Fahrradfahren ist toll, aber es sind eben zu viele Autos und Menschen unterwegs.. Am liebsten fahre ich Nachts Fahrrad (Schon in Berlinzeiten, mit dem Fahrrad zur Party und nach dem Tanzen nach Hause fahren ~toll~)

Ein Fahrrad habe ich schon seit Anfang an hier in Japan. Ein für Japan sehr gängiges Model, Mamachari (ママチャリ). Sehr schlicht, vorne hängt ein Körbchen, hinten habe ich einen Gepäckträger, nur einen Gang und ein Schloss ist auch schon am Hinterreifen angeschraubt. Gefühlte 80% der Leute hier haben solch ein Fahrrad. Meist in den Farben, Silber, Blau, Rot. Meines ist Silber und zur leichteren Erkennung habe ich einen Regenbogensticker draufgeklebt. (Und es war einer der besten Ideen die ich je hatte, weil wie gesagt viele Leute solch ein Fahrrad haben und wenn man es irgendwo parkt wo 100 Fahrräder stehen, 80 dasselbe Model wie meines, 20 davon dieselbe Farbe, dann ist das schon Gold wert ^^) 
Da ich ja am Anfang noch nicht so die verkehrte Fahrtrichtung drauf hatte, wollte ich einen Helm haben. Also ab in die Fahrrad-Abteilung eines Garten/Möbel/Hausrat-Center. Und ich habe mich für einen schönen Helm entschieden in der Farbe lila. ~lila*love*~ Und damit falle ich schon extrem auf, weil Helm ist nicht so angesagt in Japan. Ich sehe nur wenige Leute einen tragen, dann auch meistens nur Kinder. Und natürlich wollte ich wissen welche Regeln ich beachten muss, bevor ich mich das erste Mal auf's Rad setze. Das Gespräch mit meiner Liebsten lief ungefähr so ab:
Ich: "Und welche Regeln gibt es so? Nicht das ich irgendwas falsch mache und die Polizei mich sofort stoppt.~haha"
Liebste: "Wenn es dunkel wird musst du das Licht anmachen. Brauchst es aber bei deinem Rad nicht extra einschalten, läuft von alleine. "
Ich: .....*Wartezeit* "Uuuunnnd? Was noch?"
Liebste: "Das war's."
Ich: o.O
Natürlich gibt es Regeln. Gerade in letzter Zeit sehe ich im Fernsehen oder sogar im Zug Hinweise, das man doch bitte die Regeln beachten sollte, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Nur die meisten Leute halten sich nicht dran. Also die Leute die laufen und nur auf ihr Handy schauen, sind schon sehr anstrengend. Aber wenn sie dazu noch auf dem Fahrrad sitzen - kein Verständnis habe ich dafür! Oder auch beim kleinsten Regentropfen mit aufgespannten Regenschirm zu fahren. Einhändig, mehr auf den Regenschirm konzentriert als auf den Straßenverkehr. Ja, ich weiß ich höre mich an wie eine olle Moralapostel..,aber es ist doch gefährlich und nervt mich. Wenn sie vor mir rumeiern nur weil irgendwas dummes ablenkt. Und die Besten sind sowieso folgende Spezis. Wenn ich auf der Straße fahre, dann natürlich immer links außen, auf der richtigen Straßenseite. Womit man dann aber rechnen muss hier, die Leute die einen entgegen kommen. AUF DER STRAßE, IM GEGENVERKEHR!!! Das regt mich immer wieder auf. Weil die Autos auch an einen immer so dicht entlang fahren. Nichts mit 1m Abstand oder so. 

Also zusammengefasst, morgens auf den Weg zur Schule, habe ich häufig:


Situation A: Parkende Autos, Leute die drin sitzen und aussteigen, oder einsteigen wollen und einfach die Tür aufreißen, ohne zu schauen.
Situation B: Autos die extrem schnell und sehr nah an einen vorbei fahren. Bei größeren Lastwagen, kann das schon ein wenig angst einflößend  sein.
Situation C: (Fahrrad)Geisterfahrer auf der Straße
Situation D: Handy, oder Regenschirm haltende und nur darauf konzentrierte Fahrer. 

Ansonsten kann ich sagen, die Gedanken sind frei. Wie oft ich schon böse, sehr böse geflucht habe über den einen oder anderen.. ~haha~  Und natürlich bin ich nicht fehlerfrei. Aber ich versuche zumindest nicht mit Absicht eine Gefahr oder Nervensäge für andere Verkehrsteilnehmer zu sein. (Wie gesagt das ist die Sicht eines ängstlichen Verkehrsteilnehmer. Andere empfinden es bestimmt anders ;) ) 

Noch einige allgemeine Dinge. Im Zug kann man sein Fahrrad nicht mitnehmen. Es gibt manchmal extra Parkplätze für Fahrräder. Und wenn nicht kann man unter Umständen eine Warnung oder Strafzettel bekommen wenn es irgendwo rumsteht. 
Und wenn mir noch was einfällt werde ich es natürlich schreiben. ^^




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